Am Donnerstag, den 01. September 2016, fand ein anspruchsvoller Gesprächsabend mit dem Militärseelsorger Pascal Kober in der Gasrstätte Gaispeter in Beutelsbach zahlreiche Zuhörer aus Weinstadt und darüber hinaus.
Das sehr aufmerksame Auditorium zeigte, dass es Pascal Kober in tief gehender Weise gelungen ist, die vielschichtigen Aspekte der aktuellen Konfliktlagen dieser Welt am Beispiel des westafrikanischen Staates Mali in ihren übergeordneten Strukturen und zugleich sehr lebensnah zu vermitteln. Es wurde deutlich, dass die konkreten ethnischen und sozialen Spannungen vor Ort von übergreifenden, ideologisch aufgeheizten Machtinteressen, in Mali u.a. durch Al Qaida, missbraucht und überlagert werden.
Das konkrete Erleben des Elends ist für die Menschen der armen Länder über die modernen Medien unmittelbar mit dem Blick auf die Lebenswirklichkeit in den reichen Ländern verbunden. Die Medien entgrenzen das Elend sozusagen. Der medial vermittelte Blick hinter den Vorhang ist es schließlich, der die Betroffenen mit dem extremen Widerspruch zwischen der Wirklichkeit ihres Lebens und des Lebens im gar nicht so fernen Europa konfrontiert. Es entsteht ein Klima der Angst und Verunsicherung, das von den ideologisch verirrten Drahtziehern aller Couleur tatkräftig befeuert und genutzt wird – dort wie hier!
Das Beispiel Malis zeigt, dass das Gefühl (auch relativer) Sicherheit zwingende Voraussetzung für den ersten zaghaften Blick der Menschen auf günstigere Lebensperspektiven ist. Die Auslandseinsätze der Bundeswehr leisten dazu einen konstruktiven Beitrag. Der entsagungsvolle Einsatz unserer Soldaten in Mali und an anderen Orten dieser Welt verdient Respekt und höchste Anerkennung! Unsere Soldaten schaffen Sicherheit und müssen zugleich täglich die Bedrohung der Unversehrtheit ihres Lebens aushalten. Sie dabei nicht alleine zu lassen und sie seelsorgerlich zu unterstützen ist Christenpflicht! Ihr Dienst ist Friedensdienst, weil er das Leben der Menschen vor Ort und damit auch hier bei uns in wenigstens bescheidenem Umfang ein bisschen sicherer macht. Man kann Unrecht und Gewalt offensichtlich nicht begegnen indem man sich in das verklärte Refugium eigener Gewaltlosigkeit und Rechtschaffenheit rettet. Wer seine Hände wie Pilatus in Unschuld wäscht wird schuldig!